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Blog


Ich habe erst kürzlich darüber geschrieben, wie es sich anfühlt, etwas selbst zu erschaffen und da fehlte, klarofix, der Hinweis auf kreative Hobbys nicht. Etwas entstehen lassen – das ist natürlich nur ein ganz kleiner Teil der unzähligen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, die es gibt.

Ich habe bis vor Kurzem die Meinung vertreten, dass Menschen ohne Hobbys etwas im Leben fehlen müsse. Und vielleicht ist das ja auch so. Aber wer legt denn fest, was Menschen glücklich und zufrieden macht, was sie ausfüllt? Na?

Jeder für sich selbst. Und nur, weil das, was andere interessant finden, für mich ziemlich bedeutungslos ist, wäre es falsch, deren Freizeitgestaltung niedriger zu bewerten.

Ja, es gibt diejenigen, die in ihrer Freizeit fast ausschließlich zocken, fernsehen, die Wohnung auf Hochglanz bringen oder am Handy daddeln. Es gibt diejenigen, die Energie aus dem Lesen von Fachzeitschriften ziehen oder Kakteen züchten oder Hobbyhorsing betreiben (das sind Stöcke mit Pferdeköpfen, auf denen geritten wird) und und und. Der Mensch ist manchmal langweilig, aber ansonsten wirklich erfinderisch.

17. August 2025

Diese Frage hat sich vermutlich schon jeder in seinem Leben gestellt und ist wahrscheinlich zu jeweils unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Je nachdem, wie angenehm oder unangenehm die Erinnerung ist.

Habt ihr auch schon festgestellt, dass man sich an die unangenehmen Dinge aus der Vergangenheit weitaus deutlicher erinnert, als an die schönen Momente (Ausnahmen bestätigen die Regel)? Die schönen Momente verwischen oft, mischen sich und überlagern sich. Manchmal fragen wir uns: war das damals tatsächlich so? Oder verwechsle ich da gerade etwas?

Mobbingopfer oder Opfer von Verbrechen vergessen selten das, was ihnen angetan wurde. Vielleicht lackiert das Leben ein paar Schichten Farbe drüber, aber im Untergrund ist dieser schlimme Teil ihrer Vergangenheit doch stets präsent und kann sofort abgerufen werden. Da genügt ein Geruch, ein Name, ein Ort, eine Stimme… Selbst wenn wir uns die größte Mühe geben, diesen Teil unseres Lebens loszulassen, um Vergessen zu können, gelingt dies nur in seltenen Fällen.

Vergangenheit zeichnet uns. Sie hinterlässt Narben auf dem Körper und der Seele und wir können sie nicht nach Belieben loslassen.

20. Juli 2025

Etwas selbst zu erschaffen, bedeutet Befriedigung, Zufriedenheit und auch berechtigten Stolz, wenn es fertig und vielleicht besonders gut gelungen ist. Wer strickt, bastelt, aussäht, malt usw. wird dies nachvollziehen können. Ein schönes Gefühl, oder?

Ich habe heute das Thema gewählt, weil ich als „Kopfarbeiter“ in diesem Monat die neueste Anthologie vorstelle, zu der ich eine meiner Kurzgeschichte beisteuern durfte. Schau mal unter „Buchtipp“ nach. Das Buch heißt „ÜberBrücken“. Und natürlich bin ich stolz, wenn ich selbst Erdachtes schwarz auf weiß nachlesen kann und weiß (oder zumindest annehme), dass ich damit Freude bereiten kann.

Ich bin aber genauso stolz, wenn ich ein Bild gemalt oder, wie hier im Foto zu sehen ist, einen kleinen Baum aus Drähten „gewickelt“ habe. Ob das, was wir produzieren, immer sinnvoll ist, darauf kommt es meiner Meinung nach gar nicht an. Es kommt darauf an, was es mit uns macht, mit unserem Wohlbefinden, durchaus auch mit unserer Konzentration, unserer Feinmotorik oder allgemein mit unserer Gesundheit.

15. Juni 2025

Wer schreibt, sammelt Informationen, recherchiert Begriffe, hält Augen und Arme offen für Begegnungen und Inspirationen und er ist, das ist heute fast unvermeidlich, digital unterwegs. Social Media und Digitalisierung sind die Zauberwörter, ohne die heutzutage nahezu gar nichts mehr geht. Wer hat nicht schon festgestellt, dass immer mehr Leute bei den alltäglichsten Verrichtungen aufs Handy starren oder aber die einfachsten Vorgänge auf einmal digitalisiert und damit nicht unbedingt vereinfacht werden?

Der Wandel schreitet voran und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, dass ich manchmal das Gefühl habe, mich nicht mehr anpassen zu können. Digitalisierung ist durchaus ein Segen, aber auch ein Zeitdieb und sie fordert ohne Gnade, dass man sich mit ihr beschäftigen muss.

Es ist noch nicht lange her, dass alle Grundstücksbesitzer Angaben zu ihren Grundstücken machen mussten, weil der Staat neue Regeln für die Erhebung der Grundsteuer aufstellen wollte. Natürlich ging das nur digital. Wer dem nicht gewachsen war, musste sich professionelle Hilfe holen und diese auch bezahlen.

Du möchtest einen Termin beim Arzt oder beim Einwohnermeldeamt? Bitte sehr, machs digital, sonst telefonierst du dir die Finger wund. Im Parkhaus wird dein Nummernschild digital erfasst, bezahlt wird immer mehr mit dem Handy oder der EC-Karte, das Smarthome-System steuert deinen gesamten Haushalt und Bewerbungen für eine Ausbildung oder einen neuen Arbeitsplatz werden über Apps verschickt. Partnersuche? Digital! Kinderbeschäftigung? Digital! Behördengänge? Digital! Du hast eine Beschwerde beim Energieversorger? Na? Richtig… Wählen Sie die 1, wenn…

18. Mai 2025

Wer meine Geschichten kennt, weiß auch, dass meine Figuren mit teilweise sehr ungewöhnlichen Namen um die Ecke kommen. Katastry Bollardshyk beispielsweise oder Epistophanus Dokokkulu. Und da stellt sich durchaus die Frage, woher nehme ich diese Namen, welche Laune hat mich getrieben, meinen Lesern so ein Kauderwelsch vorzusetzen?

Manche Autoren gehen bei der Namenswahl alphabetisch vor (alle Figuren beginnen in der Reihenfolge des Alphabets oder mit dem gleichen Buchstaben), andere wiederum verbinden die gewählten Namen sinngemäß mit der Handlung (zum Beispiel Luna für ein Mädchen, das auf den Mond reist). Wieder andere achten strikt darauf, dass der Name unbedingt in die Zeit der Handlung passt oder dass er gut aussprechbar ist.

Auch wenn ich auf jeden Fall ein Fan davon bin, gut aussprechbare Namen zu benutzen, so habe ich doch bei meinen Figuren manchmal kein Mitspracherecht. Klingt komisch? Ist es auch. Wenn ich nun noch dazuschreibe, dass ich manchmal sogar kein Mitspracherecht bei der Handlung habe, hältst du mich für komplett bekloppt, oder?

20. April 2025

Neulich habe ich eine Entdeckung gemacht. Ich habe einen Pfad wiederentdeckt, an dem ich mehrere Jahre vorbeigelaufen bin, ohne dass ich ihn vermisst hätte.

Zur Erklärung: Ich gehe sehr gerne mit meiner Hündin in ein nahegelegenes, kleines, Wäldchen. Dort kann ich das Ballspiel mit ihr abwechslungsreich gestalten. Sie kann nicht nur apportieren, sondern mir auch das Bällchen aus niedrigen Astgabeln holen, von schlanken Ästen, auf die ich es gesteckt habe, abziehen und auch Suchspiele stehen hoch im Kurs. Wir sind also wirklich oft da. Ab und zu begleiten uns die Katzen und wir schlendern dann gemeinsam und erkunden alles.

Früher gab es jemanden, der dort ein bisschen für Ordnung gesorgt hat. Über den Weg wuchernde Triebe verschnitten, Dickicht ausgedünnt oder abgesenst usw.  Irgendwann wucherte dann alles so, wie Mutter Natur es für richtig hielt. Niemand gebot dem mehr Einhalt und wir konnten nur noch den Hauptweg benutzen. Das war nicht schlimm, wir fanden ja genug Beschäftigung. Aber der eine Pfad am Randes des Waldes war nicht mehr begehbar und geriet deshalb in Vergessenheit. Bis vor Kurzem.

16. März 2025

Mir ist in letzter Zeit das Thema „Freunde finden“ wieder häufiger begegnet und ich habe festgestellt, dass es eben nicht für jeden ganz einfach ist, neue Kontakte zu finden und diese dann auch aufrecht zu erhalten oder zu vertiefen.

Ich klammere hier mal diejenigen aus, die zum Beispiel durch eine Sozialphobie oder andere psychische Probleme Mühe haben, Kontakte herzustellen und auch zu pflegen. Sie haben es besonders schwer und da gibt es natürlich kein Patentrezept, wie man das ändern kann.

Aber wie sieht es mit den Anderen aus? Leute, die gern jemanden kennenlernen würden, sehen sich selbst vor einer Hürde. In meinem Blog zur Einsamkeit habe ich dazu schon Einiges geschrieben, auch, welche Strategien und Möglichkeiten es gibt, den ersten Schritt zu tun – denn einen ersten Schritt müssen wir gehen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Entweder ich gehe selbst auf einen Menschen zu oder ich öffne mich soweit, dass jemand keine Scheu hat, mich anzusprechen.

Sich zu öffnen heißt, sich verwundbar zu machen. Das ist einer der Gründe, warum Menschen Angst vor neuen Kontakten haben. Man zeigt sich mit Stärken und Schwächen und ja, da gibt es Personen, die meine Schwächen ausnutzen könnten, um sich ihr Mütchen zu kühlen. Sie wollen mich vielleicht sogar absichtlich kränken.