Drachentränen

Dieser Thriller ist inzwischen mehr als 30 Jahre alt und dennoch sehr gut zu lesen. Der Autor Dean Koontz ist ein extrem fleißiger Schreiber und zu Recht äußerst erfolgreich. Doch von was handelt „Drachentränen“?
Kurz: Ein Mann mit übernatürlichen Kräften ist in diesem Roman der Bösewicht. Koontz erklärt die Herkunft dieser Kräfte recht plausibel und nachvollziehbar, so dass der Fakt für mich ziemlich glaubwürdig ist. Nennen wir den Mann einfach mal Ticktack. Ticktack hat ein Hobby. Er mordet nach Lust und Laune. Aber warum?
Weil er es kann.
Und weil seine Kräfte dadurch immer weiter wachsen.
Ihm gegenüber stehen Detective Harry Lyon, seine Partnerin Conny, ein Penner namens Sam, eine junge Mutter, Janet, ihr kleiner Sohn Danny und ein herrenloser Hund, der auf den hübschen Namen Woofer hört. Sie alle erhalten unabhängig voneinander Ticktacks Drohung, dass sie nur noch 24 Stunden zu leben haben. Und sie glauben ihm, denn Ticktack überbringt ihnen die Botschaft auf eine sehr eigene Weise, die ihnen klarmacht, dass sie auf Hilfe von außen nicht zu hoffen brauchen.
Da die Todgeweihten, außer Harry und Conny, sich noch nicht kennen, war es Aufgabe des Autors die Figuren geschickt zusammenzuführen und das ist sehr spannend gestaltet. Gleichzeitig erleben wir, wie mächtig Ticktack ist und man kann sich gar nicht vorstellen, wie der Autor dieses Dilemma lösen wird und seinen Figuren zum Überleben verhilft.
Die Spannung hält bis zum Schluss an, der Showdown ist wirklich gelungen, die Figuren sind stimmig und das ganz Konstrukt glaubwürdig, wenn man in der Lage ist, sich auf ein Wesen mit übernatürlichen Kräften einzulassen. Mir hat es richtig gut gefallen und deshalb darf das Buch in meinem Bücherregal bleiben.